Gute Hetze – schlechte Hetze!?
Zum großen Schock nach den Anschlägen von Paris –
Hass und Fanatismus als Motor - von individueller Verzweiflung zur kollektiven Verzweiflungstat im Attentat.
Das sei der 11. September der
Franzosen gewesen,
meinte eine geschockte Person in ihrer spontanen Reaktion auf das Abschlachten
mehrerer Journalisten der Satiremagazin-Redaktion in Paris.
Ja, der
Terror-Akt mit tsunamiartigen Auswirkungen in der Psychologie der Massen und
der Gesellschaft, schockiert die zivilisierte Welt … und lässt alle
aufschreien, die sich auf der richtigen Seite, im Bereich der Guten und
Gerechten und auf dem Gebiet der abendländischen Werte meinen. Auf einmal
verteidigen alle Politiker - in
vermeintlicher Solidarität mit den Opfern -die das hohe Gut der Meinungs-
und Pressefreiheit in einer westlichen Demokratie, vergessen aber, was sie
selbst anrichten, wenn sie Lügen transportieren die unreflektiert billige Hetze
ermöglichen, ja selbst gegen andere ideologische und politische Gegner hetzen
lassen, ohne darüber nachzudenken, dass es eine „gute“, legitime Hetze“ nie
geben kann.
Hetze
ist immer schlecht und ethisch verwerflich, auch wenn sie sich – wie in jüngster
Zeit - gerade gegen den
Völkerrechtsbrecher und Krim-Besetzer Putin richtet, gegen die nach Vormacht und ökonomischer Übermacht strebenden Chinesen
oder gegen den realitätsfernen Kommunisten Kim aus Nordkorea in dem
billigen Hollywood-Machwerk „Das Interview“.
Von frühester Jugend an habe ich
es erleben müssen, wie in Rumänen gegen Deutsche gehetzt wurde, dann gegen
Ungarn, ebenso – in der offiziellen Presse und mit der Sanktion und sogar im
Auftrag der Kommunisten – gegen religiöse Minderheiten, gegen Baptisten, gegen
Zeugen Jehovas
und schließlich sogar in deutscher Sprache gegen die deutsche Minderheit in
Rumänien beginnend mit dem Stalinismus der Nachkriegszeit bis zum Ende der
Diktatur Ceausescus. Diese offiziell
mitgetragene Hetze trieb die verzweifelten Deutschen in den Exodus, zur
Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland, wo sie neuen Anfeindungen und
Stigmatisierungen ausgesetzt wurden, namentlich aus dem Mund der Hasspredigerin
Herta Müller, die dann von „Christen“ aus der Union für diese tolerante Tat
christlicher Nächstenliebe auch noch auf ein Podest gehoben wurde.
Eine
Herta Müller hetzte[2]
von Anfang an – in Ceausescus kommunistischer Diktatur lebend – gegen ihre
an die Wand gedrängten deutschen Landsleute, gegen die Banater Schwaben, mitten
in deren Agonie und Exodus, 1982, gegen Deutsche, die seit dem Fall des Dritten
Reiches mit der Parole chauvinistischer Rumänen und Roma leben mussten: „Geh
zu Hitler“!
Die moralisch
entrüsteten Demokraten von heute, die sich zum Teil
auch noch Christen nennen, vergessen
in ihrer Verurteilung der - in der Tat niederträchtigen und abscheulichen -
Morde aus Vergeltung, dass Terror,
Bürgerkrieg und Krieg im verkündeten Hass wurzeln und oft nur
Gegenreaktionen auf Aktionen darstellen.
Wer Menschen, Volksgruppen,
Völker in ihrem Wesen beleidigt, kränkt, ganz egal ob auf nationaler, auf
ethnischer oder auf religiöser Ebene, muss mit heftigen Gegenreaktionen
rechnen, die auch brutal ausfallen, wenn der Fanatismus der im innersten
Getroffenen hoch ist.
Wer einem Menschen,
der über seine Religion an einer eigenen
Gottesvorstellung hängt, an einem Heiligtum, das ihm alles bedeutet, dieses letzte metaphysische Refugium nimmt,
der beraubt ihn seiner Identität und treibt den so Verzweifelnden in eine
irrationale Tat, in eine Verzweiflungstat, die individuell oder im Kollektiv
ausgeführt wird: irrational, hassbestimmt, fanatisch – Eben wie am 11 September
in New York, dann in Boston, in Kanada oder – anders motiviert - in Norwegen,
in Afrika, Afghanistan und in anderen Teilen der Welt.
Was ist Toleranz, was Intoleranz? Das frage ich auch als ein
Autor, der stets für Versöhnung plädiert,
gegen Spaltung - auch in der
deutschen Gesellschaft über polarisierende Gestalten wie Herta Müller - und
dessen Buch-Publikationen von Karikaturen gespickt sind!
Karikaturen können
aufklären, aufrütteln, die Heuchelei entlarven, auf das Scheiden von Lüge von
der Wahrheit abzielen; Aber sie können auch - wie vom „Stürmer“ in der NS-Zeit höchst
offiziell praktiziert, zum Rassenhass
aufrufen, unter die Gürtellinie schlagen, und die „innerliche Religiosität“ und Identität des Einzelnen zu treffen,
seine Wesenheit in Frage stellen.
Wer durch Hass und Hetze voll ins
Herz getroffenen wird, wer sich verletzt fühlt, weil man ihm das Einzige nimmt,
was er hat und woran er glaubt, seinen Gott, seinen Propheten, sein höheres
Endziel, der wird reagieren, überreagieren und Dinge tun, die andere rational
nicht mehr nachvollziehen können.
Wenn Welten und
Wertvorstellungen aufeinander prallen, dann kommt es immer wieder zu scharfen
Kollisionen, Konflikten, die – wie im Nahen Osten seit
Jahrzehnten gut nachvollziehbar - in Hass
und immer neue Zerstörungen münden.
Versöhnung statt Spaltung?
Das, wofür ich seit Jahren
öffentlich plädiere, wurde gerade in Deutschland über eine viel geehrte - Hasspredigerin von denen torpediert, die
jetzt heuchlerisch aufschreien!
Ursache und Wirkung – Aktion und
Reaktion!?
Der
französische Staat fördert die Hetze gegen Andersgläubige zwar nicht, aber er
missachtet durch das Dulden der antiklerikal und antireligiös agierenden
Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ die religiöse Ausrichtung der Millionen Muslimen
im Land, in deren Auftrag die fanatischen Massenmörder zu handeln glauben.
Die Sicht des betroffenen Moslems
aus vielen Nationen geht gerade ebenso unter wie die Motive, die zur der
Wahnsinnstat führten.
Am Tag
danach wurden in Afrika auf einen Schlag 100 Menschen im Kulturkampf ermordet!
Wer nimmt Notiz davon? Afrika ist weit,
genau so weit wie die täglich hundertfach auftretenden toten Zivilisten im
Bürgerkrieg des Irak, dann in Syrien und Libyen. In der Ukraine herrscht echter mit ungezählten Toten – vor unserer
Haustür!
Wer spricht davon? Paris ist nah, die Krisen der
Welt sind weit! Doch ein Mensch, der
dem Fanatismus anderer zum Opfer fällt, ist
überall ein Mensch!
Die Freiheit des Einzelnen – und
das gilt auch für die Meinungs- und Pressefreiheit – endet dort, wo das Recht
des Anderen auf persönliche und religiöse Integrität beginnt.
Man muss
als Deutscher der aufgeklärten Nation der Franzosen Kants kategorischen
Imperativ sicher nicht näher bringen, vor allem deshalb nicht, weil in
Deutschland, wo Deutsche gegen Deutsche
hetzen dürfen, jüngst gegen
andere Völker gehetzt wird, nicht wieder gegen Juden, dafür aber – unberechtigt und grundlos - gegen Millionen Muslime, nur weil
gewisse Kreise[3]
ein neues Feindbild benötigen. Hass und Rassismus vergiften jede
Gesellschaft. Wehret den
Anfängen.
[1]
Veröffentlicht in: Carl Gibson, Vom Logos zum Mythos
[2] Vgl. dazu auch den Beitrag oben: 131. „Nestbeschmutzer“? Oder: Der
Epigone der Epigonin Herta Müller, der Rumäne C. D. Florescu aus der Schweiz
und das deutsche Franzosendorf Triebswetter im Banat - sowie die Ausführungen
zur Thematik in meinen drei jüngsten Publikationen.
[3] Die rassistische Komponente der
Protest-Sammelbewegung PEGIDA, von der ich mich distanziere, muss entschieden
abgelehnt und mit allen Mitteln bekämpft werden. Keine Toleranz bei Intoleranz.
Foto: Copyright ©
Monika Nickel
Carl Gibson, Philosoph, Autor, im Jahr 2016
Brisant, brandaktuell, kritisch:
Wertende Zeit-Dokumentation quer durch die bundesdeutsche Gesellschaft im Umbruch.
Ein Thema, das uns alle betrifft!
Abhandelt in Variationen in Einzelbeiträgen auf mehr als 500 Seiten,
verfasst aus politischer, historischer und ethisch-moralischer Sicht.
Carl Gibson
Carl Gibson zur Zukunft Deutschlands in Europa -
in: "Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa? "
- ab sofort überall im Buchhandel
Wertende Zeit-Dokumentation quer durch die bundesdeutsche Gesellschaft im Umbruch.
Ein Thema, das uns alle betrifft!
Abhandelt in Variationen in Einzelbeiträgen auf mehr als 500 Seiten,
verfasst aus politischer, historischer und ethisch-moralischer Sicht.
Carl Gibson
Quo vadis, Germania,
wohin steuert Europa?
Spaltet Kanzlerin Merkels forcierte Einwanderungspolitik die deutsche Gesellschaft und die Europäische Union?
Deutschland, deine Präsidenten … und ihre Moral –
„Korruption“ auf Schloss Bellevue? Der Fall Christian Wulff aus ethischer Sicht.
Joachim Gauck, der bessere Präsident?
Weshalb schweigt Bundespräsident Horst Köhler zur inneren Spaltung?
Flüchtlingsströme - Terror-Gefahr, Politikverdrossenheit - Euro-Skepsis.
Ursachen und Folgen der Kriege im Irak, in Libyen und Syrien -
Zur Destabilisierung Nordafrikas und des Nahen Ostens. Frankreich im Fadenkreuz islamistischer Terroristen.
Russlands Konflikte mit der EU, der NATO und der Türkei.
Das „Wertesystem“ der „offenen Gesellschaft“ westlicher Demokratien im Wandel.
Staat, Nation und Parteien im Umbruch.
Kommunismus-Aufarbeitung.
Auswirkungen der globalen Wirtschafts-und Finanzkrise.
Deutscher Atomausstieg nach Fukushima.
Volksbefragung zu „Stuttgart 21“.
Meinungsfreiheit, Manipulation, Lobbyismus.
„Neue Armut“ in Deutschland.
„Korruption“ auf Schloss Bellevue? Der Fall Christian Wulff aus ethischer Sicht.
Joachim Gauck, der bessere Präsident?
Weshalb schweigt Bundespräsident Horst Köhler zur inneren Spaltung?
Flüchtlingsströme - Terror-Gefahr, Politikverdrossenheit - Euro-Skepsis.
Ursachen und Folgen der Kriege im Irak, in Libyen und Syrien -
Zur Destabilisierung Nordafrikas und des Nahen Ostens. Frankreich im Fadenkreuz islamistischer Terroristen.
Russlands Konflikte mit der EU, der NATO und der Türkei.
Das „Wertesystem“ der „offenen Gesellschaft“ westlicher Demokratien im Wandel.
Staat, Nation und Parteien im Umbruch.
Kommunismus-Aufarbeitung.
Auswirkungen der globalen Wirtschafts-und Finanzkrise.
Deutscher Atomausstieg nach Fukushima.
Volksbefragung zu „Stuttgart 21“.
Meinungsfreiheit, Manipulation, Lobbyismus.
„Neue Armut“ in Deutschland.
Paradigmen der Zeitkritik – Analysen, Kommentare, Essays zur aktuellen Innen- und Außenpolitik.
Herausgegeben vom
Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
Buchrückseite Carl Gibson
Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa?
Motto:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht“
Heinrich Heine, Nachtgedanken
1. Auflage, Januar 2016
Copyright © Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.
Aus der Reihe: Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Bd. 1, 2016.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
Woher kommt die Politikverdrossenheit der Deutschen, der Franzosen, die Euro-Skepsis vieler Osteuropäer? Regieren die Verantwortlichen, arrogant und realitätsfern über die Köpfe der Bürger hinweg? Ist der Krieg immer noch ein Mittel der Politik? Wer ist für die Kriege und die Destabilisierung im Irak, in Libyen und Syrien verantwortlich? Ernten wir jetzt das, was wir – unvernünftig und kurzsichtig – politisch gesät haben?
„Wohin gehst, Du, Deutschland, in Europa“? – Wohin geht die Reise der Europäer? In die „Vereinigten Staaten von Europa“ oder bleibt es bei einem „Europa der Nationen“?
Aufbauend auf seinen historisch-dokumentierenden Beiträgen zu den Umbrüchen und Entwicklungen während des „Arabischen Frühlings“, fragt Autor Carl Gibson - hier und jetzt - nach den Ursachen der internationalen Konflikte. In exponierten Thesen analysiert er die unmittelbaren Auswirkungen der Ereignisse auf Europa, schwerpunktmäßig in dem - mit massiven Flüchtlingsströmen konfrontierten und vielfach an seine Grenzen stoßenden – Deutschland sowie im mit betroffenen Frankreich. Wurzelt der aktuelle Terror gegen Frankreich in einer verfehlten Innen- und Außenpolitik? Der – die Politik der Supermächte USA und Russland permanent einbeziehenden - politologischen und völkerrechtlichen Betrachtungsweise schließt sich im zweiten Teil des Buches eine umfassende „Werte-Diskussion“ an, in welcher, rund um das leitmotivische Makro-Thema tradierte Normen und Wertvorstellungen (Würde, Freiheit, Meinungsfreiheit etc.) im Wandel erörtert werden. „Deutsche Werte“ – was sind sie noch wert? Verabschiedet sich das „neue, wiedervereinte Deutschland“ nach der politischen und geistigen Wende zunehmend von den aufklärerisch-humanistischen Paradigmen eines Luther, Kant und Goethe? Sind „deutsche Kultur“, „deutsche Identität“, „deutsche Nation“ noch Werte an sich oder verkamen sie inzwischen zu antiquierten, zur Disposition stehenden Begriffen? Wer, gerade im Ausland ,erfahren will, was in der deutschen Politik und Gesellschaft schon seit Jahren nicht mehr stimmt, wie – sicherheitspolitisch unverantwortlich - heute mit der Flüchtlingsproblematik umgegangen wird oder ob der freie Westen den Herausforderungen der internationalen „terroristischen Bedrohung“ gewachsen ist, der blättere kritisch nachdenkend in diesem Buch.
Carl Gibson, sozial engagierter Philosoph, Zeitkritiker, Bürgerrechtler, Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung. Heidelberg 1989, Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceaușescu-Diktatur. 2008. Allein in der Revolte: Eine Jugend im Banat. 2013, Die Zeit der Chamäleons, 2014, „Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“ – Herta Müllers erlogenes Securitate-Folter-Martyrium, 2014. „Plagiat als Methode – Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption“. Vom Logos zum Mythos!?Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der ZEIT-Kritik, 2015, Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche, 2015.
Erschienen am 28. Januar 2016.
Überall im Buchhandel erhältlich.
Hardcover, über 500 Seiten.
Hardcover, über 500 Seiten.
Buchpreis: 49,90 Euro.
Direkt-Bestellungen und Vormerkungen
auch über Email: carlgibsongermany@gmail.com
Pressemitteilung veröffentlicht bei openpr
unter:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen