Sonntag, 30. September 2012

Satire oder Beleidigung, Spaltung oder Versöhnung? - Grenzfall "Banat"

Das Banat: "Die Hölle auf Erden"!?

Es war Georg-Büchner-Preisträger F. C. Delius, der mit seiner provokativen Rezension im SPIEGEL die literarische Exotin Herta Müller aus dem rumänischen Banat erstmals in die literarische Diskussion brachte.

Dazu machte ich mir so meine Gedanken und schrieb ich folgende Beiträge aus der Sicht eines betroffenen Banater Schwaben, der seinerzeit (1984) in der Bundesrepublik lebte, während Herta Müller von Rumänien aus gegen ihre deutschen Landsleute satirisch, polemisch und beleidigend zu Felde zog - mit spitzer Feder und im undifferenzierten Rundumschlag sogar im deutschen Fernsehen, wo sie die angeblich faschistoiden Tendenzen der Deutschen aus dem Banat anprangerte.

Wer nahm Anstoß an dem unberechtigten, denunziatorischen Vorgehen?
Wer wehrte sich?
Die Debatte blieb einseitig bis zum heutigen Tag, obwohl Herta Müller noch oft moralisch entrüstet aufgeschrien und angeklagt hat, um sich selbst in Szene zu setzen, um in der Diskussion zu bleiben.
Immer neue Feindbilder mussten herhalten, zunächst die Banater Schwaben, dann die informellen Mitarbeiter der "Securitate", selbst die evangelische Kirche A. B. der Siebenbürger Sachsen wurde von der mutigen Heroine angegriffen und an den Pranger gestellt, damit die Welt erfuhr, wer Herta Müller verfolgt hat.

Eine Obsession?

Herta Müller vergaß allerdings zu erwähnen, dass sie als Systemloyale von Kommunisten gefördert und geehrt worden war, dass sie mit dem Kommunisten Richard Wagner verheiratet war und dass sie und ihr Gatte privilegierte Westreisende waren, "nützliche Idioten" der Kommunisten, die eben den Kommunisten des Diktators Ceausescu als ideologische Scharfmacher und Agitatoren halfen, die eigene deutsche Minderheit in Agonie und Exodus zu unterdrücken und an die Wand zu fahren.
Das wird oft vergessen.

Eigennützig paktierten Herta Müller und Richard Wagner mit den Kommunisten, während die echten Dissidenten in den Folterzellen der Securitate schmachteten.
Die "moralisch integere" Herta Müller mit dem reinen Gewissen hat bekanntlich den Nobelpreis für Literatur erhalten, eine Auszeichnung, die ethisch definiert ist - durch Alfred Nobel selbst. 

  


Von der Rückseite des Mondes - oder:
eine verhängnisvolle Rezension

Für ausgewiesene Banatexperten wie F. C. Delius, der in jener Gegend bestenfalls ein paar sonnige Urlaubstage verlebte hat, um dann im Spiegel-Stil das Banat als rückständige Gegend zu beschreiben, etwa wie der Blinde die Sonne,
war das Banat natürlich kein Garten Eden mehr,
kein Elysium,
kein Paradies, sondern der Unort schlechthin,
das Gegenstück zum Locus amoenus,
ein Ort des Grauens,
ein Locus terribilis, kurz das Alte Babylon und Sodom und Gomorra in einem, als moderne Stätte pathologischer Obszönität!

„Herta Müller beschreibt - in der 80seitigen Titelerzählung und in den meisten der 15 Kurztexte - vordergründig nicht mehr als ein Dorf. Ein Dorf, das für alle "schwäbischen" Dörfer im Banat steht, und das vermutlich auch den "sächsischen" Dörfern in Siebenbürgen ähnlich ist. Das Dorf wird aus dem Blickwinkel eines Kindes gesehen. Ohne erklärte Absicht der Aufarbeitung und ohne die uns vertraute Betroffenheits-Weinerlichkeit steigt Herta Müller in die kindliche Wahrnehmung zurück. Sie fängt die Blicke auf, die Gesten, die Bewegungen, die Ängste und Fantasien der Kinder und konfrontiert sie mit dem Verhalten der Erwachsenen. Herta Müller schreibt, als erwache sie - in einem Reich der Grausamkeit. Denn das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden.“


Für F. C. Delius, als sensationell ausgerichteter Journalist,
streitbarer und prozessfreudiger Autor sonst überkritisch,
folgt den Geschichtlein willig, ohne auch nur etwas zu hinterfragen,
so als wollte er die unverkennbaren Provokationen, die gelegentlich an Hetze grenzt, bewusst transportieren.

War unsere Heimat ein waste land, eine Art fernes Sibirien, eine die dunkle Kraterlandschaft auf der Rückseite des Mondes, die noch niemals betreten wurde?
War das Banat ein kulturloser Landstrich,
von Inzucht durchsetzt, eine Terra inkognita, wo noch kein Forscherauge hin dringen durfte, schlimmer noch als das Dantesche Inferno?

Das Banat - eine abstruse Welt mit dummen und bösen Menschen, mit deutschem Scheitel, deutschen Schnurrbart,
mit biologischen Sonderphänomenen, mit Fliegen die Maden im Flug fallen lassen, eine Welt, wo Katzen sich mit Hunden paaren und ähnlichen Skurrilitäten, genauso wie er es bei seiner Gewährsfrau, bei Herta Müller, nachlesen konnte?

Meine und anderer Menschen Heimat - noch rückständiger als die rückständigsten Ecken in Österreich oder in der Schweiz, wo Höhenfeuer brannten und Thanatos regierte, aus denen Thomas Bernhard und Peter Handke zu berichten wissen – „Nestbeschmutzer“ und Tabubrecher auch sie?

F.C. Delius’ Vorstellung vom Banat und indirekt auch von Siebenbürgen gleicht den Schilderungen eines Reisenden zum Mond, der dort grüne Männchen getroffen hat, Außerirdische, die ihm die obskure Rückseite schildern oder die Schwarzen Löcher in fernen Galaxien.

Weil F. C. Delius offensichtlich Gefallen an der Art der Schilderung fand, ergriff er Partei und billigte den surrealen Zerrbildern auch „Wahrheitsgehalt“ zu, ohne die Perspektiven zu hinterfragen und die Täuschungen dahinter.
Die sonst kritische „Spiegel“-Redaktion folgte ihm und vergaß dabei, den sozialistischen Realitäten real ins Auge zu sehen, nicht nur, weil es gerade nicht opportun war, sondern weil das Blatt aus Hamburg höchst wahrscheinlich eigene Absichten verfolgte,
nämlich die Instrumentalisierung dieser Satiren, Karikaturen und Polemiken zu innenpolitischen Zwecken. „Niederungen“ war ein gutes Instrument, um dem deutsch konservativen, vaterländischen Lager ins Kontor zu schlagen.

Aus der Sicht der Betroffenen aber war diese unausgewogene, die besondere Situation der Exponierten verkennende Buchbesprechung, die zudem Herta Müller auf ein Treppchen hob, das ihr nicht zustand, damals nichts weiter als blanker Hohn, sie war eine gezielte Provokation, die bei allen Betroffenen nur Bitterkeit hervorrief, ein Pfahl im Fleisch, ein Keil, der trennte und spaltete, wo versöhnende Integration angesagt war.

So etwa hetzte einst Julius Streicher Menschen gegeneinander auf - und jetzt mit Delius auch das Blatt aus Hamburg?

Oder war die wenig Frieden stiftende Verhöhnung deutscher Landsleute gar legitim?
Von der Schelte und der argen Verunglimpfung nicht betroffen waren nur diejenigen, die nicht lasen, was über sie geschrieben wurde.

DER SPIEGEL kultivierte solchen Stil, weil es in politischen Kampagnen gegen Konservative der hauseigene war.
Und kaum einem fiel es auf, dass das Blatt vom Elbstrand nicht nur gegen Religionen oder Weltanschauungen polemisierte,
gegen Christus und Hitler und Strauß und manchmal gegen totalitäre Systeme ins Feld zog, sondern diesmal - und ganz ungeniert – gegen eine der deutschen Volksgemeinschaften hetzte.

Was 1984 im SIEGEL begann, kulminierte im Jahr 2009 in dem Wochenmagazin DIE ZEIT, Nr. 31 in dem Artikel "Die Securitate ist noch im Dienst", aus der Feder von Herta Müller,
in der Zwischenüberschrift

"Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben",

eine Sentenz, deren Urheberschaft auf die ZEIT-Redaktion zurückgeht,
deren Auswirkung auf Banater Schwaben aber so drastisch ist, wie die Verhöhnung des Propheten Mohammed in den Ohren frommer Glaubenbrüder des Islam.
  

Früher ignorierte ich solch ein Vorgehen einfach und sah großzügig über das Verletzende hinweg. Hatte ich doch selbst diesen Stil lange Jahre süffisant genossen, solange sich Sarkasmus und Polemik gegen den Sowjetkommunismus richtete und gegen totalitäre Systeme weltweit.

Seinerzeit verschlang ich antikommunistische Polemik wie das tägliche Brot als geistige Nahrung, die mich am Leben hielt. Jener Stil war für mich eine Waffe, die ich selbst gern einsetzte, ein Mittel zur Wahrheitsfindung, doch nicht die Wahrheit selbst.

Seitdem ich 1979 deutschen Boden betreten hatte, distanzierte ich mich vom SPIEGEL und las dafür lange Jahre die Frankfurter Allgemeine Zeitung, wo ich mich weltanschaulich und politisch gut aufgehoben fühlte; eben weil ich den Hetzstil, den ich, solange er gegen den ideologischen Feind gerichtet war, mit trug, nun nicht mehr akzeptieren wollte und weil eine ferne Verwandtschaft zum Stürmer Streichers nicht ganz zu verkennen war.

Wer gegen eine Minderheit hetzt, der hetzt auch bald gegen ganze Völker!

Manchmal konnte der SPIEGEL-Stil auch fein sein und verführerisch subversiv; oft war er aber nur plump und grob, wie in der gesamten Auseinandersetzung mit bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Strauß.

Noch heute erinnere mich einer unfairen Berichterstattung anlässlich des Ägyptenbesuches von Franz Josef Strauß, wo es hieß - ich zitiere aus dem Gedächtnis -
Kamele werden scheu, Pferde brechen aus: Franz Josef Strauß nähert sich den Pyramiden.

Über Strauß wurde so halb Bayern angegriffen und diffamiert, namentlich
jene Mehrheit in Bayern, die über Jahrzehnte konservativ wählte und dem resoluten Demokraten nahe stand.

Hetze setzt subtil ein und steigert sich dann autodynamisch bis zur Volksverhetzung.

Wehret den Anfängen, auch hier!

Doch weshalb sollte es dem Banat, das wesentlich kleiner und viel unbedeutender war als das schöne Land der Bayern und Franken, besser ergehen.


Foto: Carl Gibson

Die "Hölle" in Nitzkydorf - für andere war das Heimat!


Ob Dichter lügen?

Von Gesetzen der Perspektive und folgerichtigen Schlüssen


Friedrich Christian Delius,
der Rumänien - aus der Perspektive des flüchtigen Goethe-Institut –Referenten - bestimmt sehr gut kennt
und bestimmt schon manches zur Thematik erforscht und veröffentlicht hat,
der auch mit der Geschichte des Banats bestimmt bestens vertraut ist
und auch in differenzierter Weise über das Zusammenleben mehrerer verschiedener Völker Auskunft geben kann,
der die Ethnizität und die Geschichte des Dorfes im Banat gut kennt,
die Verschiedenheit der Dörfer aus ihren Siedlungsursprüngen heraus versteht, bis hin zu den achthundertjährigen Besonderheiten des Dorfes in Siebenbürgen, will, wenn es um Wahrheit geht, den Schriftstellern vertrauen!

Er wählt dabei die Mehrzahl, denn die Dichter,
das weiß er bestimmt auch,
wären schon von Platon aus dem Staat gejagt worden, weil sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen: weil Dichter lügen, wie es Nietzsche erhärtet.

Man muß sich, wie immer, wenn die Wahrheit gefragt ist, an die Schriftsteller halten,
postuliert Delius (in eigener Sache!Sic! Er, ein Apologet der Wahrheit? Allein diese eine Rezension gibt zu erkennen, welchem Wahrheitsbegriff er anhängt und wessen Geites Kind er ist!) 

Wie wahr, wie wahr!

„Man muß sich, wie immer, wenn die Wahrheit gefragt ist, an die Schriftsteller halten. Die bekannteren rumäniendeutschen Autoren der mittleren Generation jedoch leben seit etlichen Jahren im Westen.
Oskar Pastior aus Hermannstadt oder Sibiu hat sich zum Paganini der deutschen Sprache erst in Berlin entwickelt.
Paul Schusters großer Roman "5 Liter Zuika" ist bei uns ebenso unverdient unbeachtet geblieben wie Dieter Schlesak mit seinen Gedichten und Essays.“

Dann nennt er fünf Banater Schriftsteller der jüngeren Generation:

Richard Wagner,
Johann Lippet,
Rolf Bossert,
Horst Samson.

Schlesak und Pastior gingen schon früh, eben weil sie nicht mit den sozialistischen Wirklichkeiten fertig wurden. Nicht ihre Heimat vertrieb sie von der Scholle, sondern die ideologisch bedingten Unfreiheiten einer Diktatur.

(Pastior verstarb kurz vor der Entgegennahme des Georg-Büchner-Preises im Oktober 2006.
Diesem Oskar Patior verdankt Herta Müller "Atemschaukel" und den Nobelpreis.
Und trotzdem ist bist zum heutigen Tag noch nicht geklärt, wieviel Pastior in dem Werk steckt - wieviel Sprachmaterial, Notitzen etc. hat Pastior ihr übergegen und was hat Herta Müller daraus gemacht? )

Doch da keiner dieser Schriftsteller, die fast alle auch Dichter sind, etwas besonders Negatives zum deutschen Heidedorf im Banat explizit auszusagen hat
und keiner dieser Kunstschaffenden sich selbst und das Volk seiner Herkunft diffamieren will, zitiert er, seinen eigenes Wort vergessend,
eine Schriftstellerin,
eine einzige nur
und setzt in einer sonderbaren Art der Objektivierung eine Perspektive,
eine Sicht als die allgemeingültige Wahrheit für das deutsche Dorf im Banat fest.

Angesichts dieser Logik gackern ja die Hühner:

"Herta Müller beschreibt - in der 80seitigen Titelerzählung und in den meisten der 15 Kurztexte vordergründig nicht mehr als ein Dorf. Ein Dorf, das für alle „schwäbischen“ Dörfer im Banat steht, und das vermutlich auch den „sächsischen“ Dörfern in Siebenbürgen ähnlich ist."


Was sagt man dazu?

Jeder nichtwissenschaftliche Kopf, jeder Analphabet findet unzählige Gründe, weshalb eine solche Aussage nie formuliert werden darf.

F. C. Delius geht auf seinem Weg der Wahrheitsfindung von der objektivierenden Mehrzahl zur Einzahl hin, um einen Standpunkt zu verabsolutieren, der für alles Gültigkeit haben soll. Eine sonderbare Art der Wahrheitsfindung.

Ein Sujet für Ionesco!

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung,
die auch den als IM der Securiate entlarvten Oskar Pastior mit dem Georg Büchner-Preis auszeichnete und Herta Müller würdigte,
ehrt nun auch F. C. Delius - für mich ein guter Grund, an dieser Akademie zu zweifeln

und angesichts der Kriterien literarischer Wertung zu verzweifeln!


Foto: Carl Gibson

Wehrkirche in dem "siebenbürgischen Dorf" dahinter -
in Grossau!
 
Was sagen die Siebenbürger Sachsen zu F. C. Delius Kommentar über ihre Heimat?


Das Banat - Hölle auf Erden,

Locus terribilis,

von Hass erfüllt und von Rückständigkeit geprägt


Fakt ist: Nicht nur jedes Dorf war anders,
oft war selbst auch jede Straße im Dorf anders, weil der Verschmelzungsprozess noch nicht abgeschlossen war.
Doch die Negativ-Steigerung des F. C. Delius geht noch weiter:

"Herta Müller schreibt, als erwache sie - in einem Reich der Grausamkeit. Denn das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden.
Die Höllenbewohner sind in Hass aufeinander eingeschworen.“

Ein Kennzeichen der Hölle: eine extreme Rückständigkeit.

Wie kommt es nur, dass diese Hölle, wogegen Sodom und Gomorra verblassen,
bisher unentdeckt blieb und keiner der anderen Schriftsteller, die - nach Delius, nicht nach Platon - doch auch etwas von Wahrheit verstehen, bisher nichts darüber berichtet haben?

Waren alle Kunstschaffenden vor Herta Müller auf den Kopf gefallen oder blind und unfähig, eine Hölle zu sehen, wo eine Hölle war?

Oder war gar keine Hölle da?
Nur eine hohle Höhle mit Schatten, die von getäuschten Betrachtern für Wahrheiten gehalten wurden?

Auch Rezensenten sollten sich im Denken einüben - und zwar so lange, bis sie der eigenen logischen Aussage konsequent über zwei, drei Sätze folgen können.
Das nutzt dann auch dem SPIEGEL, der es mit der Logik nicht so genau nimmt, wenn er Auflagen stimulierend provozieren kann.

Oder waren bestimmte Kreise der Hölle nur in einem Kopf - und die anderen konnten sie nicht erkennen?

Das Denken ist eine noch merkwürdigere Sache als die Wahrheit -
und das wahrhaftig Handeln noch eine schwierigere als das Erkennen.
Delius gab das in seiner Besprechung wieder, was er in den Niederungen vorfand -
Niederungen eben.

Und er verkannte die Tragweite der eigenen Polemik, die für bundesdeutsche Ohren fast unverfänglich klingt, bei Betroffenen aber schmerzvolle Wunden hinterlässt?

Oder er provozierte gezielt, um den Konservativen und der bürgerlichen Mitte in der Bundesrepublik um Kohl und Strauß eines auszuwischen?

Wurde Herta Müllers Frühwerk gezielt zu innenpolitischen Zwecken missbraucht?

Wenn ja, weshalb lies die Autorin das zu?

Im Gegensatz etwa zu Walter Kempowski, der mit dem Literaturpreis der Konrad Adenauer Stiftung alles andere als glücklich war?

Andere ebenso „kompetente“ Fachleute sahen darin - vielleicht nur deshalb, weil die Rezension im allseits bekannten Nachrichtenmagazin Spiegel erschien - eine positive Wertung und prämierten sie, so als ob der Spiegel, der soviel von Literatur versteht wie einige seiner tendenziösen Rezensenten von böhmischen Dörfern, eine Vorentscheidung erbracht hätte.

Wo eigene Entscheidungskriterien fehlen, verlässt man sich gern auf Vorentscheidungen - wie bei den politik- und geschichtsfremden Juroren der Konrad Adenauer- Stiftung, die mit Herta Müller eine Frau prämierte, die einst ihr Vaterland schnöde verachtete.

So ist das mit der Wahrheitsfindung und mit der literarischen Wertung.

Kein Wunder, dass Betroffene dabei verzweifeln oder - nach so viel erlebter Ungerechtigkeit - depressiv werden oder zu den Rechten um Dr. Frey überlaufen wie mein verzweifelter Musikfreund Felix in Dortmund.


P.S.:

Dem Schriftsteller F. C. Delius wurde der renommierte “ Georg Büchner- Preis ” zugesprochen – wofür eigentlich?


Dafür, dass er mit suspekten Mitteln hetzender Polemik Herta Müller “auf den Weg brachte” – bis hin zum Nobelpreis?

Aus meiner Sicht bzw. aus der Sicht aufrechter Banater Schwaben,
die seinerzeit unter Lebensgefahr gegen die Kommunisten Ceausescus ankämpften, während Wendehälse und Opportunisten das Spiel der RKP mitmachten, ist das ein Hohn –
mehr dazu in den kritischen Kapiteln zur Thematik in meinem Werk ( Symphonie der Freiheit sowie in Bd. 2 - Gegen den Strom).


Foto: Monika Nickel

Banater Heide - Klatschmohn ( Pipatsch) am Wegrand.
Die "Hölle" war das Banat - bei Gott - nicht!


Mehr zum Thema Kommunismus hier:

Carl Gibsons neues Buch

zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -

über individuellen Widerstand in einem totalitären System.




Allein in der Revolte -

im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.

Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.


Carl Gibson

Buchrückseite




Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.





Samstag, 29. September 2012

Mit Hass als Motor zu höchsten Ehren ... auch in der Literatur!? Hass als Stimulans literarischen Schaffens - vom "Furor poeticus" und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen.

Mit Hass als Motor zu höchsten Ehren ...  auch in der Literatur!?


Hass als Stimulans literarischen Schaffens -
vom "Furor poeticus" und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen.



Ist es die Liebe, die alles wirkt und schafft?
Nein, es ist der Hass!

Hassprediger haben Hochkonjunktur.

Der Krieg ist in der Tat der Vater aller Dinge,
nicht der Friede,
nicht der Geist der Versöhnung,
sondern der Ungeist des Hasses und des Ressentiments nach innen wie nach außen,
in Politik und leider auch in der Kunst,
die nicht selten zur Dienerin politischer Interessen wird.

Wer dagegen angeht,
wer die eigene persönliche Integrität einsetzt,
sie in die Waagschale wirft,
um die "moralische Integrität" anderer Akteure des Zeitgeschehens zu überprüfen,
der riskiert,
selbst öffentlich fertig gemacht, diffamiert, diskreditiert zu werden - nach dem Motto:
etwas bleibt immer hängen!

Weil das so ist, resignieren viele aufrichtige Geister,
sie ziehen sich ins Private zurück,
sie pflegen ihr Seelenheil
und überlassen das aus ihrer Sicht unabwendbare Walten des Bösen und der Lüge höheren Mächten in der Hoffnung,
dass metaphysische, kosmische Instanzen irgendwann die irdische Harmonie wieder herstellen - in einer freien Gesellschaft des Ethos und der Moral.

Das ist Weltflucht,
Flucht in den Materialismus,
Flucht in die Saturiertheit,
Flucht ins Apolitische,
Flucht aus der Verantwortung,
Flucht vor dem eigenen Gewissen.


Wenn alle so handeln würden,
bequem und egoistisch,
dann hätten die Zersetzer der Werte freie Bahn und leichtes Spiel.

Dazu darf es nicht kommen.
Jeder Aufschrei ist eine Rebellion gegen jenes Unrecht.

Die "Aufklärung" ist nicht nur eine historische Geistesepoche aus den Tagen von Voltaire, Rousseau, Diderot, Lessing, Goethe, Schiller -
sie ist auch heute noch eine permanente Notwendigkeit, der wir uns stellen müssen,
wenn bestimmte Dinge aus dem Lot geraten.

Wenn Prinzipien auf den Kopf gestellt werden,
wenn man öffentlich Werte pervertiert,
wenn die unverschämte Rücksichtslosigkeit regiert, dominiert,
dann müssen alle verantwortungsvollen Individuen dagegenhalten,
sie müssen aufstehen und pflichtbewusst etwas dagegen tun,
nicht um der Prinzipien willen,
sondern um die Folgen der Wertezersetzung abzuwenden.

Hass und Hetze sind kein Modelle in einer Welt,
wo es auf Völkerverständigung und inneren Frieden ankommt.


Seit einigen Jahren gehe ich den mühsamen Weg der Aufklärung, indem in Dinge anspreche, Fakten und Argumente liefere, die einigen mächtigen Akteuren der Jetztzeit überhaupt nicht gefallen,
den Puppenspielern ebenso wenig wie deren Marionetten.

Die Zeit wird es richten.

 
Argumente und Fakten -
aus Carl Gibsons "Wiener Kommentaren".

Es ist schon sehr sonderbar:

Ein ehemaliger Regimekritiker der Ceausescu-Diktatur, Zeitzeuge aus der kommunistischen Gefängniszelle, Bürger der BRD seit 1979, muss - quasi wie Odysseus ein zweites Mal ins Exil gehen - und ins benachbarte Österreich ausweichen, wenn er seine freie Meinung zu Opportunismus und zum Wendehals-Verhalten von ehemaligen Systemloyalen und Mitgliedern der Kommunistischen Partei des Diktators Ceausescu öffentlich kundtun will.

Die einst kritischen, ja liberalen Blätter DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Frankfurter Rundschau, DER SPIEGEL etc. drucken Carl Gibsons Beiträge(Leserkommentare) nur partiell ab
oder sie verweigern gewisse aufklärende Tatsachen-Darstellungen ganz.

Anders im EU-Staat Österreich.

In "Die Presse" aus Wien durfte ich bisher frei reden!

Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

Ist Herta Müller sakrosankt?

Darf zu ihrem Leben und Werk in Deutschland keine kritische Nachfrage erfolgen?

Cui bono?



Aus:

„Die Presse“, Wien:



Carl Gibson zu dem Bericht oben:

"Hass als Motor literarischen Schaffens



"DER SPIEGEL": Interview mit H. MÜLLER (und Richard Wagner):

"Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte". (1987)

Immer wieder fragte ich, wie F.C. Delius in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel "(1984)darauf kommen konnte, das Banat als "Hölle auf Erden" mit gegenseitig sich hassenden Menschen zu verunglimpfen.
Später las ich das „SPIEGEL-Interview“ nach, welches Herta Müller und Richard Wagner - dem diesmal höchst unkritischen Nachrichten-Magazin - kurz nach ihrer Ankunft in der nicht sehr heiß geliebten Bundesrepublik Deutschland (1987) gaben.

Dabei stellte ich fest, was früher nur zu ahnen war: Herta Müller selbst war es,
die F.C. Delius auf den
„Haß“ brachte; nur vergaß Delius seinerzeit ( etwa 3 Jahre vorher, dieses Detail in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel" zu erwähnen!

Nach Herta Müller ist also ihr Debüt-Bändchen
„Niederungen“ nichts anderes als
eine Frucht des Hasses!

Wie ehrlich und vielsagend!

2004 kommt die Konrad Adenauer Stiftung daher und prämiert eine Schriftstellerin,
die nicht die "Liebe" als den Antrieb aller Dinge ansieht
- im christlichen Sinne etwa,
sondern den destruktiven Hass!

Der Nobelpreis setzt jetzt dem Ganzen die Krone auf.


Wird damit die idealistisch-ethische Forderung Alfred Nobels erfüllt?
Die in meinen "Offenen Brief an Herta Müller" formulierten Fragen zur dunklen Vita vor 1987 sind alle noch offen. Carl Gibson"


Foto: Carl Gibson

Der Stefansdom in der alten k. u. k. Kaiserresidenzstadt Wien

C. G. zum Artikel:



"Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung

(04.02.2010 09:04)
Hallo (…), Herta Müller entzieht sich der Securitate- Verhaftung mit den Worten:

"Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit"!

Damit verhöhnt sie alle Opfer einer Diktatur - weltweit.
Sie kennt die Securitate vom Hörensagen.
Sie ist nicht verfolgt worden und hat mit Regimekritik und Dissidenz nichts zu tun.
Herta Müller hat der Welt einen ausführlichen und lückenlosen Lebenslauf vorenthalten.
Weshalb?
Was war vor ihrer Ausreise 1987?
Jeder "kritische" Journalist oder Forscher kann und sollte die Frage stellen:
Wann, wo, wie und von wem sind sie verfolgt worden, Frau Müller?
Wo sind die Beweise?
Sie ist nicht der Securitate ans Messer geliefert worden.
Bisher kennt die Welt nur ihre Sicht, wo Fiktion und Realität vermischt werden, bewusst oder unbewusst.
Echte Dissidenten wurden noch nicht gehört.
Aber das wird sich ändern.
Hoffentlich greift "Die Presse" das Sujet bald auf.
Berwanger war der Mentor von Herta Müller, "Niederungen" richtete sich gegen die Banater Schwaben, nicht gegen Ceausescu, den Kommunismus oder die RKP.
Müllers Gatte, der Dichter Richard Wagner, war damals in der RKP, ohne Lust, ein "Dissident" sein zu wollen.
Herta Müllers Antikommunismus setzte erst vom sicheren Hafen Berlin aus ein, während wir, verehrtes (…), Leib und Leben in Opposition und Gefängnis riskierten. Mein Name ist unwichtig - es gibt viele andere Zeitzeugen. Machen Sie sich kundig und fragen Sie weiter kritisch nach. Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor."

Zu:



"Moral ein Opfer der Staatsräson

(12.12.2009 09:16)

Friedensnobelpreisträger US Präsident Barack Obama rechtfertigt als die Kriegsführung in Afghanistan, im Irak ,die Philosophie von Guantanamo mit dem Argument, so den Frieden sichern zu wollen. Krieg als Mittel der Politik und der Moral?
Eine sonderbare Ethik ist das nach den Erfahrungen des Totalitarismus in Europa.

Wer wundert es wenn bei Herta Müller nicht tiefer nach der moralischen Integrität gefragt wird.
Was hat sie mit dem konkreten Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur zu tun?
Gar nichts!
Sie war systemloyal, durfte ihr Büchlein drucken, wurde nicht zensiert, war privilegiert, mehrfach in den Westen zu reisen.
Brav kehrte sie an die Stätte zurück, wo sie angeblich von Banater Schwaben und Securitate verfolgt worden sein soll.
Sie liefert uns "subjektive Aussagen, Behauptungen, ohne Beweise vorzulegen.
Nach meiner Auffassung wurde dieser - massiv protegierte - Nobelpreis erschlichen - auf Kosten von Literaten wie Lenz und Walser.
Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor."


Foto: Monika Nickel

Goethe in Wien


C.G. zu:


"PR-Gag zur Auflagensteigerung?

(12.12.2009 07:37)

Zur Glaubwürdigkeit eines Täters aus der Sicht des Opfers:

Jedes Opfer würde die Täter gern dort sehen, wo sie hingehören, auf die Anklagebank vor Gericht und dann der gerechten Strafe zugeführt, (…)!

Nur will die Welt auch hören, was die Täter - an Fakten - zu berichten haben, ganz egal ob sie Eichmann oder eben Radu Tinu heißen?
Selbst Kronzeugen der Mafia reden.
Hören wir uns an, was die Täter-Seite zu sagen hat, dann analysieren und werten wir.
Den Nobelpreis an Müller habe ich auf der ARD-Seite kommentiert.
Audiatur et altera pars? CG"



C.G. zu:



"PR-Gag zur Auflagensteigerung?

(22.11.2009 14:38)

Jede auch noch so abstruse Meldung scheint legitim, um Herta Müller in den Schlagzeilen zu halten - zwecks Auflagensteigerung?
Honi soit qui mal y pense!
Herta Müller, die früher von den Kommunisten Ceausescus geehrt wurde, wird jetzt von den in der ZEIT jüngst noch wüst beschimpften "Vertriebenen" geehrt!
Werfelpreis.
Was macht sie daraus.
Sie greift die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen AB an und wirft ihr vor, mit Ceausescus Regime paktiert bzw. sie 1989 vom Kirchentag in Deutschland ausgeladen zu haben - und das bei der Ehrung in der Paulskirche.
Die Ungereimheiten mit den Beweisen kann sie nicht aufklären - die EK dementiert.
Viele Christen erfahren, wie die Atheistin H. Müller mit der "Wahrheit" umgeht.

Aber es schadet ihr nicht. Sie bleibt in den Medien.
Dann kommt der Ex- Securitate- Chef aus Temeswar Radu Tinu und sagt im Interview in der Zeitung "Adevarul", Müller hätte eine "Psychose" , sie würde viel fabulieren, ihr Prosawerk "Niederungen" sei nicht zensiert worden , einige Szenen irreal etc. - aber der schwarze Teufel von der bösen Securitate ist ja unglaubwürdig!
In "Faust" sagt Mephistopheles manche Wahrheit - aber das ist Dichtung!
Und Herta Müller hat es nicht so mit den Klassikern und der Realität!
In Deutschland ist es kaum noch möglich, einen kritischen Kommentar zu Herta Müller abzugeben.
Man fürchtet die Frage, ob der Nobelpreis gar erschlichen wurde.
Carl Gibson, ehemaliger Bürgerrechtler und politischer Häftling in der Ceausescu-Dikatur."


Foto: Monika Nickel

Blick auf das Rathaus von Wien



C. G. zu:



"Raum für "freie Geister" oder Weiheveranstaltung der Ja- und Amen-Sager

(05.11.2009 15:36)


An der Literatur Herta Müllers scheiden sich die Geister.
Ihre "Sprache" ist so umstritten wie ihre Art, "Wahrheiten" zu erfinden, ihr eigenwilliger Umgang mit, „Fiktion“,Fakten, Realität.

Vielfach habe ich ihre "moralisch-politische Integrität" bzw. den literaturhistorischen Wert ihres engen Oeuvres hinterfragt,
nachzulesen auf http://www.siebenbuerger.de/ .

Wurde "Atemschaukel" gemacht, ja "gepuscht"?.

Die wohlwollenden Rezensionen waren wohl schon vor der Edition angefertigt?

Das Buch wurde es von allen Seiten hochgelobt - pünktlich zur Entscheidung der Jury in Stockholm.

Mit PR nachhelfen?
Modernes Marketing, praktiziert a la Günter Grass?

Übergangen wurden die Giganten deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
Martin Walser,
Siegfried Lenz,
Peter Handke.

So wurde der Nobelpreis forciert - von Leuten wie Michael Naumann ( ZEIT), der Müller - in der ZEIT eingeordnet zwischen "Kitsch" und "Weltliteratur" nachhaltig stark protegierte, nachdem sie aus dem Verborgenen heraus 1999 nominiert worden war.

Wofür?
Kritiker erwarteten, dass dann eine Debatte zur Vita der Kontroversierten ausgetragen wird.

Das war nicht der Fall.
Die freien Geister“ kuschten, schwiegen.
Ergo trugen sie alles mit.
Dafür wurden freche Kritiker mit „Maulkörben“ belegt, ausgebremst.

Die ZEIT selbst stoppte ihre Diskussion zur Selbst-Apologie von Müller, nachdem das fragile „Dissidenten“- Image zu bröckeln begann.
Fein!
Der "Spiegel" zog später so nach. Alles auf dem Weg zur Errichtung einer Meinungsdiktatur. Carl Gibson"


Foto: Monika Nickel

Am Ring, Fiaker, im Hintergrund das Parlament der Republik Österreich


C. G. zu:



"Alles Müller oder was?


(03.11.2009 13:38)
Und ist überall, wo Müller drauf steht auch immer nur Müller drin?

Das fragen sich Kenner der Materie, Herr (…)!

Hat Richard Wagner Herta Müllers Werk entschieden beeinflusst, mitgeprägt, gar gesteuert, gemanaged?
Und wie kommt es, dass bei Herta Müller eine arge Diskrepanz zwischen "gesprochenem Wort" (Diskussion, Live-Interview ) und Geschriebenem besteht? (Beweis:ORF- Runde)

Mischt da noch jemand mit, über den Lektor hinaus?
R. Wagner hat mir auch im Namen von Herta Müller mit Anwälten und Gericht gedroht, in der Hoffnung, mich von kritischen Fragen abzuhalten.
Teamwerk?
Geteilte Rollen und Aufgaben?
Wagner übernahm die Auseinandersetzung - auch mit mir, um den Nobelpreis nicht zu gefährden.
Die Rechnung ging auf!
Ist er der größere Kopf?
Zweifellos, Herr (…).
Er beherrscht die logische Argumentation, aber auch die Ambivalenz, Wahrheiten zu verschweigen.
Zwischen 1972 - 1985 war er in der Rumänischen Kommunistischen Verbrecher-Partei Ceausescus - ein Makel!
Schlecht für den Nobelpreis, kaum weg retuschierbar!
Doch war die Jelinek nicht in der KPÖ?
Zweierlei Maß?
Giganten der deutschen Literatur wurden für Müller übergangen - nicht nur Milosevic- Freund Peter Handke, auch Martin Walser und Siegfried Lenz, weil ihr Name aus einer NSDAP-Liste aufgetaucht war wie der von Dieter Hildebrandt.
Wehren konnten sie sich nicht.
Protegiert von Michael Naumann (ZEIT) machte Herta das Rennen- zur Verblüffung der Welt.
Es war mir nicht möglich, das "fragend" zu verhindern. Carl Gibson"


C. G. zu:



"Wie wichtig ist die moralisch-politische Integrität bei Nobelpreisträgern

(15.10.2009 18:27)


Alfred Nobel hat in seinem Testament klare, ethische Vorgaben gemacht:

Wer mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird, muss seinen ethisch- idealistischen Erwartungen gerecht werden,
er muss Höchstes leisten, auch auf moralischer Ebene.

Deswegen habe ich die politische und moralische Integrität von Herta Müller innerhalb einer mehr als einjährigen Debatte hinterfragt mit dem Hinweis darauf, dass ihre Vergangenheit während der Ceausescu- Diktatur weder der Wissenschaft noch der Öffentlichkeit bekannt sein dürfte.

In Schweden gab es vor einem Jahr eine Diskussion darüber.

Die noble Jury hörte nichts davon, wohl weil sie nichts hören wollte.

Muss die "moralisch-politische Integrität" einer Person nicht der rein "ästhetisch-literarischen" Wertung voraus gehen,
quasi als conditio sine qua non?

Das nahm ich an!
Doch die Jury fragte wohl nicht nach der Vergangenheit von Herta Müller und wertete ihr Werk erst seit 1987?
Ist das legitim?
Müssten wir dann nicht auch die einst systemloyalen DDR-Schriftsteller mit dem gleichen Maß messen?Wie begründet die Jury ihre Entscheidung:
"mit der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit von Prosa die Landschaft der Heimatlosigkeit beschreibt" –
was ist das?

Herta Müller, mit einem schmalen, sehr kontrovers diskutierten Oeuvre nun auf einer Stufe mit Thomas Mann - und jenseits aller ethischen Wertung?

Es wird noch eine Nacharbeit geben, nicht nur im Akademischen.
Die Recherchen beginnen erst - und das weltweit. Carl Gibson"


C.G. zu:

"Zensur in der Ceausescu-Diktatur

(15.10.2009 15:16)

Die "Zensur" wurde in Rumänien im Jahr 1978 "offiziell" abgeschafft.

Ceausescu beklagte es später auf dem Schriftstellerkongress von allen literarisch Schaffenden in SV, diesen Schritt getan und das "Zensieren" von Literatur gesetzlich unterbunden zu haben.

Der Klassiker Ion Caraion schrieb darüber.

Wie soll Herta Müllers Debütwerk "Niederungen" dann zensiert worden sein - und von wem?

Lektoriert wurde es von Personen, die heute im Westen leben ( insofern sie nicht tot sind wie Rolf Bossert aus dem Freundeskreis der so genannten Aktionsgruppe Banat).

Diese Lektoren können auch heute noch befragt werden.
Nach meinen Informationen enthält der in Rumänien im Kriterion Verlag 1982 edierte Band sogar zwei Texte mehr als der 1984 im Rotbuch erschienene.

Wer, außer dem Lektor, könnte Beschneidungen an dem Text vorgenommen haben - die Rumänische Kommunistische Partei oder die Securitate etwa?

Das sind klare Fragen! Wo sind die Antworten darauf?

Wer sich fragt, weshalb die Kurzgeschichten gerade bei den einfachen Leuten aus dem Banat Protest hervorriefen, der lese doch etwa die "Grabrede" nach.
Die Ehre einfacher Menschen wurde tangiert. Das führte zu Ablehnung und Kritik.
Eine "Kampagne "gegen Herta Müller aber hat es im Banat nie gegeben.

Auch wurden Herta Müller und Richard Wagner nie von ihren Landsleuten im Banat verfolgt, wie im "Spiegel-Interview" 1987 in den Raum gestellt. Das sind Mythen.
Carl Gibson

Link:
"

C. G. Zu:

Herta Müller - ein "Wendehals"? Maulkorb für Kritiker

(14.10.2009 09:32)

Darf man eine Ikone angreifen, gar in Frage stellen?

Als Herta Müller im Juli 2008 Kollegen denunzierte, in vielen Punkten schlechthin Unwahrheiten verbreitete, habe ich öffentlich dagegen gehalten, eineinhalb Jahre,
beginnend mit der "Spitzel-Affäre in Berlin".
Alles nachzulesen in: Foren der
Siebenbürgischen Zeitung.
Die Frankfurter Rundschau druckte mein damals verfasstes Memorandum nicht.

DIE ZEIT- Online veröffentlichte zwar meinen "Offenen Brief an Herta Müller", wo ich eine Reihe von Fehlern nachgewiesen hatte,
nachdem sie meine Kommentare mit Hinweisen auf "Redundanz" gekürzt hatte.

Dann "löschte " sie die gesamte öffentliche Aufklärungsschrift, ohne Lust, die Beweise zu konsultieren, die ich der ZEIT-Redaktion vorlegen wollte.
Solche Zensur-Gepflogenheiten hätte ich in einer Diktatur erwartet,
im Ceausescu- Kommunismus, gegen den ich aktiv opponierte,
aber nicht in einer europäische Demokratie, wo die freie Meinung durch die Verfassung geschützt ist.

Jetzt geht man noch weiter!

Auf Wikipedia wurde mein Porträt dort zerstückelt!

Nach dem Willen der Zensoren dort, bin ich kein "Philosoph" mehr, auch kein "Schriftsteller"!

Noch schlimmer:
Meine offene Kritik an Herta Müller, aufgenommen in dem Werk "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu Dettelbach, 2008, 418 Seiten,wurde einfach "eliminiert" - wie im Absolutismus Heines und Lenaus zur Metternich- Zeit.
Deleatur!
Carl Gibson"


C. G. zu:


"Eklatanter Fehlgriff und falsches Signal

(14.10.2009 08:37)
Der "Dissidenten"-Mythos wirkt!
Es ist wie mit dem Wolf im Schafsfell:
Seit Herta Müller ist Westen ist, wird sie als "Dissidentin" wahrgenommen - und das obwohl sie viele Jahre eine "Systemloyale " war, die sich an die Spielregeln der Ceausescu- Diktatur gehalten, die vom System profitierte, nicht zuletzt, weil sie den Banater Schwaben in der Stunde der Agonie und des Exodus in den Rücken fiel!

Das scheint alles vergessen!

Wer fragt heute schon nach Beweisen!
Kritische Wissenschaft?

Die Thesen, ihr Debütband "Niederungen" sei "zensiert" worden, sie sei von der Securitate verfolgt worden, ja sogar von ihren Landsleuten, sind allesamt nicht bewiesen.
H. Müller begann erst damit, Ceausescu zu beschimpfen, als sie im Westen in Sicherheit war.
Verfolgt, in Haft, gar umgebracht wurden andere.

Den kritischen Fragen zu ihrer dunklen Vita vor 1987 hat sich die Nobelpreisträgerin nie gestellt. Fragt einer danach, wird ihm in Deutschland der Mund verboten.
Diese Erfahrung mache ich seit Monaten, obwohl ich eine "Nobelpreis- Kandidatin" kritisch ins Visier nahm, - aus der Sicht des wahren Dissidenten aus der Gefängniszelle.

Herta Müller hat "Geschichten" erzählt, Märchen
viel "erfundene Wahrnehmung" geliefert,
ohne dabei "Fiktion" und "Wahrheit" auseinander zu halten sind.

Jetzt, nach dem Preis, sollen die Kritiker schweigen!
Doch wie weit ist es mit der Demokratie her, wenn das freie Wort abgeschnitten wird - mit Maulkorb!?
J'accuse,
sage ich hier mit Zola! Carl Gibson"



C. G. zu:


Stop für Müller Kritiker?
Kehraus vor der Buchmesse

(13.10.2009 16:49)


Die Österreicher sollten es nicht zulassen, dass es mit diesen "Lobhudeleien" so weiter geht.

Zur Zeit von Diktator Ceausescu, als seine Hofdichter Adrian Paunescu und Corneliu Vadim Tudor ( beide sind heute Senatoren) aus einem mittelmäßigen Kommunisten den "Titan der Titanen " formten, das "Genie der Karpaten", den geliebtesten Sohn des Volkes etc.
ließ sich Herta Müller von den gleichen Kommunisten 3 Preise geben - und ihr Büchlein " Niederungen" drucken, wie sie später sagte:
getrieben vom "Hass" gegen die Banater Schwaben.

Kaiserin Maria Theresia hat die Banater Schwaben und alle anderen Donauschwaben im Kronland Ungarn angesiedelt - mit Plänen von Wien aus.

Temeschburg (Klein Wien!) war bis zur Zerschlagung de k. u. k Doppelmonarchie eine fast ausschließlich von Deutschen besiedelte Stadt.
Ceausescu brachte den Exodus!
Und Herta Müller griff seinerzeit (1982) ihre mit dem Rücken zur Wand stehenden Banater Landsleute an!
Dafür wurde sie prämiert?
Cui bono?
Wie groß war der Aufschrei, als die angebliche "Nestbeschmutzerin" Elfriede Jelinek den Nobelpreis bekam?!

Den gleichen moralischen Impetus und Kritizismus wünsche ich mir jetzt bei Herta Müller.

Mir, dem Autor von "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur wurde vielfach ein Maulkorb erteilt.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass noch ein paar Aufrechte da sind, die reden.
Ja, "Die Presse" aus Wien sollte kritisch berichten, sie ist näher am Geschehen als die Deutschen.
Carl Gibson, Autor"



C. G. zu:




"Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung

(12.10.2009 09:22)

Wann und in welcher Form hat Herta Müller konkret opponiert?

Welchen Repressalien war sie konkret ausgesetzt?
Wer von der Securitate hat sie verhört und wann?

Weshalb war H. Müller eine privilegierte West-Reisende, die mehrfach in die Bundesrepublik reisen durfte?

Weshalb durfte ihr Gatte Richard Wagner, seit 1972 Mitglied der Rum. Kommunistischen Partei und im Jahr 1985 immer noch in dem gleichen Verbrecher-Verein,
im Jahr 1985 in die BRD reisen - zum Schriftstellerkongress nach Münster und danach weiter 5 Wochen durch das Land,
während Rumänien unter Diktator Ceausescu bereits ruiniert am Boden lag und Flüchtlinge an der grünen Grenze totgeschlagen wurden?

War Herta Müller wirklich eine "Dissidentin"?

Und wurde sie tatsächlich verfolgt?

Ihr Mentor Nikolaus Berwanger, Banater Schwabe NR. 1, Vertrauensmann der Kommunisten, Chef der "Neuen Banater Zeitung" und des "Adam-Müller-Guttenbrunn- Literaturkreis" setzte sich im Jahr 1984 in die BRD ab.

In einem Interview in der Politik-Zeitschrift "Düsseldorfer Debatte" mit Volker Kaukoreit "Zwischen den Stühlen" 1988, Nr. 2 nimmt der Förderer jener jungen Literaten N. Berwanger( auch der so genannten "Aktionsgruppe Banat") Stellung zur angeblichen Dissidenz von H. Müller, indem er betont:

"Ebenso erstaunt bin ich zu hören, daß Herta Müller in Rumänien eine Dissidentin gewesen sein soll. Sie hat dort noch 1985 veröffentlicht."
Bis 1984 hatte Herta Müller kein Publikationsverbot. Carl Gibson"



C. G. Zu:




"Andersdenkende, "Dissidenten" und echte Rebellen

(12.10.2009 09:06)

Im Gegensatz zu Herta Müller, die nichts und auch gar nichts mit Dissidenz oder Opposition gegen Ceausescu zu tun hat,
ganz im Gegenteil,
sie war eine Nutznießerin des Systems - sie hat dann nach ihrer Ausreise 1987 opportunistisch das Lager gewechselt, ist der leidenschaftliche Dinescu ein echter "Abweichler".

Auch er war Mitglied der KP des Diktators Ceausescu.
Aber er machte den Mund auf und meinte, in Rumänien laufe die Wahrheit mit gespaltenem Schädel herum.

Er war Nobelpreis- Kandidat, vorgeschlagen von dem exilierten Eugen Ionesco.
Als Mann der ersten Stunde wollte er Veränderungen herbeiführen - nach der Revolution 1989, wurde aber von Iliescu ins Glied zurückgedrängt. nachdem die Feigenblatt-Funktion erfüllt war. Post-Kommunist Ion Iliescu machte weitere 7 Jahre weiter.
Dinescu setzte sich für die rum. Gauck-Behörde CNSAS ein und forderte die Offenlegung der Securitate- Akten, damit die Vergangenheitsaufarbeitung erfolgen kann.
In meinem Buch zum Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur habe ich ihm (Mircea Dinescu) ein ganzes Kapitel gewidmet.

Im Gegensatz zur Nobelpreisträgerin, die nur Negatives über Rumänien zu berichten weiß, schreibt Dinescu auf seine sympathische, gewinnende Art sehr positiv und trotzdem kritisch.

Er ist glaubwürdig, Herta Müller, die Fiktion und Realität nach Lust und Laune mischt. ist es nicht.
Wer etwas über das postkommunistische Rumänien erfahren will, der lese hier genau; das sind Essenzen, keine Mythen und Legenden! Ein Unterschied zu HM!
Carl Gibson"

Aus: Wiener Zeutung



27.10.2009 20:08:24

Hass als Motor literarischen Schaffens


Nach Herta Müllers Aussage im Spiegel-Interview 1987 bald nach der Ankunft im Westen, war es der "Hass", der sie antrieb "Niederungen" gegen ihre als rückständig empfundenen Banater Landsleute zu schreiben.
Rezensent F.C. Delius sah dann - inspiriert von Müller im von Wien aus unter Kaiserin Maria Theresia kolonisierten Banat nicht weniger als die "Hölle auf Erden". Die Deutschen befanden sich damals in Agonie und Exodus, bedroht von Ceausescu, der über die "Systematisierung der Dörfer" die Deutschen assimilieren wollte.
In dieser besonders exponierten, existenziellen, die kulturelle wie nationale Identität bedrohenden Situation fiel Herta Müller ihren Landsleuten in den Rücken - sie griff sie an, statt die Kommunisten Ceausescus zu kritisieren.
Wer soll ihr 1982 ediertes Buch zensiert haben nach der Abschaffung der Zensur 1978 in Rumänien?
Sie durfte mehrfach in den Westen reisen, 1984, ihr Mann Wagner noch 1985 - wer hat sie dann verfolgt, wo und wie? Ein Lob an Autor und Zeitung: Einen der wenigen kritischen Berichte zu diesem Preis las ich hier. Carl Gibson (27.10.2009)


Nobelpreis - Maulkorb für Aufklärer

Hätte Herta Müller den Nobelpreis überhaupt bekommen, wenn die Diskussion über ihre "moralische und politische Integrität" nicht verhindert worden wäre?
Ihre jüngste Selbstapologie in DIE ZEIT Nr.31, Druckfassung, strotzt von Fehlern und Ungereimtheiten aller Art. Es steht nicht einmal fest, was von der Autorin stammt und was von der Redaktion.
Fehler wurden nur zum Teil in der Online-Fassung berichtigt.
DIE ZEIT würgte die von ihr entfachte Diskussion zur "Securitate" einfach ab, kürzte meine Kommentare, löschte die Gegendarstellung im "Offenen Brief an Herta Müller" - und erteilte mir Schreibverbot!
Wie sollte die Jury in Stockholm dann kritische Argumente erfahren?
Vor einem Jahr wurden in dem schwedischen Blog Dr. Bodil Zalesky meine Argumente gegen Herta Müller diskutiert - an entlegener Stelle.
Jetzt halten sich beharrlich Mythen und Legenden, die Herta Müllers "Widerstand" begründen sollen - leider wissenschaftlich unverifiziert. Carl Gibson (
12.10.2009)
Die Links zum Literatur-Blog in Schweden:






Richtigstellung Falsche Autorenschaft

"Herta Müller kritisierte deren Einladung in einem offenen Brief. In der Folge warf der aus dem Banat stammende Historiker, Philosoph und Literat Carl Gibson der Schriftstellerin vor, ihr Buch "Symphonie der Freiheit" sei ein Zeugnis für ihre Systemloyalität unter dem Ceausescu- Regime."
Diese Angaben sind falsch.

Richtig ist:

Der Autor des Buches
"Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur,
Dettelbach 2008,

ist Carl Gibson.
Ich bin ein ehemaliger Bürgerrechtler und habe in der zitierten Diskussion (nachzulesen unter www.siebenbueger.de) bzw. auf dem Wikipedia- Porträt seinerzeit die "moralische und politische Integrität" von Herta Müller hinterfragt.

Nach ihrem Artikel "Die Securitate ist noch im Dienst" in der ZEIT Nr. 31, verfasste ich einen "Offenen Brief an Herta Müller", der bisher unbeantwortet ist.
Als Mitbegründer der (ersten) freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR war ich 1979 in Rumänien in Haft. Aus der Sicht des aktiv agierenden Dissidenten heraus habe ich einige kritische Fragen zur Vita von Herta Müller bis zu ihrer Ausreise im Jahr 1987 gestellt,die noch nicht beantwortet sind. Carl Gibson, Autor (
08.10.2009 )

Soweit die Kommentare aus Wien.


Anno Domini 26. Februar 2011 sind die oben angesprochen Fragen allesamt noch offen.


Foto: Monika Nickel

An der Pforte des alten Studienortes (1983) Universität Wien im Herbst 2010 -
Carl Gibson studierte hier Politik und Geschichte.