11. „Ein gedankenloser Irrtum" –
oder
Wie die ZEIT-Redaktion versucht, mit
einer „Richtigstellung“, die keine ist, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu
ziehen, im krampfhaften Versuch, gleich zwei Gesichter zu wahren!
Das muss in die Binsen gehen!
Wenn Redakteure des Magazins
die ZEIT am Werk sind, dann arbeiten sie manchmal im Trance-Zustand – dabei
kommt es zu „gedankenlosen Versehen“, gerade dann, wenn man hetzerisch
besonders dick auftragen will, um des Effektes willen – und wenn aus der hetze
dann ein Problem wird.
Gerade von einem Redakteure mit
Migrationshintergrund wäre mehr Empathie zu erwarten gewesen, als es darum
ging, über ein frech ausgeheckte Schlagzeile den Banater Schwaben eines
auszuwischen, ihnen ins Kreuz zui treten, so wie es Herta Müller bei der
Securitate auf eigener haut erfahren haben will.
Diese Gedankenlosigkeit, die
jeden kleinen Journalisten in eienr Lokalredaktion den Job kosten würde, soll
dann bei der ZEIT über eine noch dümmere „Richtigstellung“ im Korrekturkasten
auf Seite 54 aus der Welt gewischt werden!
Das ist eine journalistische
Bankrotterklärung – ein Schande für das einst liberale Blatt aus Hamburg!
Herta Müller und die ZEIT lügen
um die Wette. Eine Münchhausiade jagt die andere.
Nur mit der Logik hapert es recht deutlich – wie so oft bei Herta Müller, die sich einfach nicht um die Logik kümmert,
wenn sie wild drauflos schreibt, wenn
sie wild erfindet, ohne zu bedenken, dass
es Leser gibt, die den gesamten Schund-Artikel tatsächlich zu Ende lesen und
über einzelne Episoden kritisch nachdenken - besonders nach der so
genannten Richtigstellung, die noch
mehr verwirrt als aufklärt und entzerrt, erfolgt in:
DIE ZEIT, Nr. 32, 2009, wo der – laut Originalton Email Herta
Müller – der erfundene Bahnhof im rumänischen Luftkurort Poiana
Brasov plötzlich ganz unter den
Tisch fällt.
Um die peinliche Dummheit mit dem nicht existenten
Bahnhof Poiana Brasov aus der Welt zu schaffen, korrigierte DIE ZEIT ihr
Versehen (oder das von Herta Müller oder das des Team-Works DIE ZEIT – Herta
Müller) mit dem plumpen Hinweis,
Herta Müller sei auf dem Bahnhof in Temeschburg von den
Männern der Securitate in Empfang
genommen (und zusammen geschlagen worden),
also und nicht in dem 500 Kilometer weiter entfernten Bergen der Poiana Brasov.
Dümmer geht es nimmer!
Sie ist einfach lächerlich,
diese Argumentation der ZEIT– und wohl für echte Idioten gedacht?
Ergo reiste Herta Müller von Temeschburg nach
Temeschburg, quasi einmal um die eigene Achse?
Oder von der rechten Gehirnhälfte in die linke und
retour?
Was wurde dann – nach der Logik der ZEIT - aber aus der
gesamten Reise, die doch nur
erfunden und fiktiv angetreten worden war,
um die spektakuläre Folter-Handlung an einem exotischen Ort spielen zu lassen,
an einem Ort, den der eine oder andere reiselustige Bundesbürger vielleicht
sogar erlebt hatte oder davon gehört hatte?
Hier ist die komplette Story:
„Als die Niederungen im Westberliner
Rotbuch Verlag erscheinen sollten, hatten die Lektorin
und ich, um nicht aufzufallen, uns in Poiana Brasov
verabredet, in den Karpaten. Wir fuhren separat hin, als
Wintersportler.
Mein Mann Richard Wagner war mit dem Manuskript
nach Bukarest gereist. Ich sollte am nächsten Tag
ohne Manuskript mit dem Nachtzug nachkommen. In der
Bahnhofshalle von Poiana Brasov empfingen mich zwei
Männer
und wollten mich mitnehmen. Ich sagte:
»Ohne Haftbefehl
gehe ich nicht mit.«
Sie konfiszierten meine Fahrkarte
und meinen Ausweis, sagten, bevor sie verschwanden, ich
solle mich nicht von der Stelle rühren, bis sie
wiederkämen.
Aber der Zug fuhr ein, und sie kamen nicht wieder. Ich
ging
zum Bahnsteig. Es war die Zeit des großen Stromsparens,
der
Schlafwagen stand im Dunkel am Ende des Bahnsteigs.
Einsteigen
durfte man erst ganz kurz vor der Abfahrt, die Tür war
noch zu. Auch die zwei Männer waren da, gingen auf und
ab,
rempelten mich an und stießen mich dreimal zu Boden.
Dreckig
und verwirrt stand ich auf, als wäre nichts. Und die
Wartenden
schauten zu, als wäre nichts. Als die Schlafwagentür
endlich aufging, drängte ich mich mitten in die Schlange.
Die
beiden Männer stiegen auch ein. Ich ging ins Abteil, zog
mich
halb aus, streifte den Pyjama über, damit es auffällt,
wenn
man mich herauszerrt. Als der Zug anfuhr, ging ich zur
Toilette
und versteckte einen Brief für amnesty international
hinter dem Waschbecken. Die zwei Männer standen auf dem
Gang und sprachen mit dem Schlafwagenschaffner. Ich hatte
das untere Bett im Abteil. Vielleicht, weil ich dort
besser greifbar
bin, dachte ich. Als der Schaffner an mein Abteil kam,
gab
er mir die Fahrkarte und den Ausweis. Woher er das habe
und
was die zwei Männer von ihm gewollt hätten, fragte ich.
»Welche Männer?«, sagte er, »hier sind Dutzende.«
Ich machte die Nacht kein Auge zu. Es war Leichtsinn
einzusteigen,
dachte ich, die werfen mich während der Nachtfahrt
irgendwo auf dem leeren Schneefeld aus dem Zug. Als
es draußen grau wurde, legte sich die Angst. Für einen
inszenierten
Suizid hätten sie bestimmt die Dunkelheit genutzt,
dachte ich. Bevor die ersten Passagiere wach wurden, ging
ich
zur Toilette und holte den versteckten Brief. Dann zog ich
mich an, setzte mich auf den Bettrand und wartete, bis
der
Zug in Bukarest einfuhr. Ich stieg aus, als wäre nichts.
Auch
von diesem Tag steht nichts in der Akte.“
Nehmen wir also zur Kenntnis, was Herta Müller Wahres aus ihrem Leben berichtet, Satz für Satz –
und überprüfen wir kritisch die logische Stimmigkeit jeder einzelnen Aussage.
„Als die Niederungen im Westberliner
Rotbuch Verlag erscheinen sollten, hatten die Lektorin
und ich, um nicht aufzufallen, uns in Poiana Brasov
verabredet, in den Karpaten. Wir fuhren separat hin, als
Wintersportler.
Also fuhr Herta Müller doch in die Poina Brasov!?
Die Fahrt fand somit statt!
Was sagt die kritische ZEIT dazu?
Sie versteht wohl nur: Bahnhof!
Hören wir weiter:
„Mein Mann Richard Wagner war mit dem Manuskript
nach Bukarest gereist. Ich sollte am nächsten Tag
ohne Manuskript mit dem Nachtzug nachkommen.“
Herta Müllers Ehemann, den sie im Jahr 1982 geheiratet
hat, war mit dem Manuskript nach Bukarest unterwegs und Herta Müller wollte
anschließend vom Bahnhof Poiana Brasov
aus, der
nicht existiert, den Nachtzug nach Bukarest nehmen, allein, ohne die
Begleitung der „Lektorin“.
Wie reist man von einem Bahnhof im Hochgebirge aus, den
es nicht gibt, nach Bukarest?
In der Fantasie?
In der Einbildung?
Damit die Story, die
eigentlich nur eine höchst miserable Lügengeschichte ist, weiter gehen
kann, fährt Herta Müller fort:
„In der Bahnhofshalle von Poiana Brasov empfingen mich
zwei Männer und wollten mich mitnehmen. Ich sagte:
»Ohne Haftbefehl
gehe ich nicht mit.«
Sie konfiszierten meine Fahrkarte und meinen Ausweis,
sagten, bevor sie verschwanden, ich solle mich nicht von der Stelle rühren, bis
sie wiederkämen.“
Weshalb nennt Herta Müller, die von einigen Leuten als aufrichtige Person angesehen wird, im
Ernst einen Ort des Geschehens, den es nicht gibt?
Und weshalb ändert die ZEIT-Redaktion in ihrer knappen,
überhaupt nicht überzeugenden „Richtigstellung“ diesen angeblich
doch echten Ort des Geschehens um und
verlegt in das 500 Kilometer entfernte Temeschburg, dorthin, wo die Reise ihren
Anfang nahm?
Herta Müller reiste somit von A nach A?
Oder reiste
sie überhaupt nicht – nur in ihrer Phantasie?
Die Reise aber wird zur Makulatur – mit den sonderbaren
Ereignissen am nicht bestehenden Bahnhof Poiana Brasov und mit den Ereignissen
im Nacht-Zug nach Bukarest, die – laut den Gesetzen der Logik – ebenso wenig
stattgefunden haben kann.
Herta Müllers freches Lügen und Erfinden geht trotzdem
weiter.
„Aber der Zug fuhr ein, und sie kamen nicht
wieder. Ich ging zum Bahnsteig.“
Der Zug aus Nirgendwo kommt also auf dem
Berggipfel der Südkarpaten an, um – ohne Gleise und wohl über die
schneebedeckten Höhen hinweg – in die ferne Hauptstadt zu schweben?
Die Heldin geht zu Bahnsteig, den es nicht gibt, um dort von zwei dunklen Gestalten, die sie suggestiv dem Geheimdienst zuordnet,
körperlich misshandelt zu werden.
„Es war die Zeit des großen Stromsparens, der
Schlafwagen stand im Dunkel am Ende des Bahnsteigs. Einsteigen durfte man erst
ganz kurz vor der Abfahrt, die Tür war noch zu.
Auch die zwei Männer waren da, gingen auf und ab, rempelten
mich an und stießen mich dreimal zu Boden.
Dreckig und verwirrt stand ich auf, als wäre nichts.
Und die Wartenden schauten zu, als wäre nichts.
Als die Schlafwagentür endlich aufging, drängte ich mich
mitten in die Schlange. Die beiden Männer stiegen auch ein.“
Frage: Sind die beiden dunklen Gestalten genau so
echt wie der Bahnhof, der Bahnsteig, der Schlafwagen und die - in den Raum
gestellte – körperliche Misshandlung der dadaistischen Schriftstellerin Herta
Müller aus dem Banat, die in dieser Zeit (1983/84) noch unbehelligt deutsche
Texte in Rumänien veröffentlichen konnte?
Weshalb lügt Herta Müller so dreist?
Für welchen Personenkreis kleisterte sie diese dümmliche
Maskerade zusammen?
Weshalb will sie eine körperliche Misshandlung
einfach so erfinden, die es in der
beschrieben Form bestimmt nicht gegeben hat?
Was mutet sie dem Leser alles zu?
Geht sie nicht davon aus, dass die ehrenwerten
Professoren der Universität in Paderborn sich den ganzen Text einmal genau
ansehen müssen, wenn die Herta Müller nachgeworfene Ehrendoktor-Würde der Alma
Mater a posteriori angefochten und alles überprüft wird?
Man lese und staune weiter
Ich ging ins Abteil, zog mich halb aus, streifte den
Pyjama über, damit es auffällt, wenn man mich herauszerrt. Als der Zug anfuhr,
ging ich zur Toilette und versteckte einen Brief für amnesty international hinter
dem Waschbecken.
Die zwei Männer standen auf dem Gang und sprachen mit dem
Schlafwagenschaffner. Ich hatte das untere Bett im Abteil. Vielleicht, weil ich
dort besser greifbar bin, dachte ich.
Als der Schaffner an mein Abteil kam, gab er mir die
Fahrkarte und den Ausweis.
Woher er das habe und was die zwei Männer von ihm gewollt
hätten, fragte ich. »Welche Männer?«, sagte er, »hier sind Dutzende.«
Ich machte die Nacht kein Auge zu. Es war Leichtsinn
einzusteigen, dachte ich, die werfen mich während der Nachtfahrt irgendwo auf
dem leeren Schneefeld aus dem Zug.
Als es draußen grau wurde, legte sich die Angst. Für
einen inszenierten Suizid hätten sie bestimmt die Dunkelheit genutzt, dachte
ich. Bevor die ersten Passagiere wach wurden, ging ich zur Toilette und holte
den versteckten Brief.
Dann zog ich mich an, setzte mich auf den Bettrand und
wartete, bis der Zug in Bukarest einfuhr.
Ich stieg aus, als wäre nichts. Auch von diesem Tag steht
nichts in der Akte.“
Der Gipfel des Zynismus: Diese Fahrt ins Nirgendwo, die angeblich – noch grotesker als
Münchhausens Kanonenkugelflug – tatsächlich in Bukarest geendet haben soll, soll auch noch in der Akte „Cristina“
belegt sein?
Schlimmer geht es nicht mehr, oder?
Herta Müllers
Reise zum Planeten Pluto steht auch nicht in der Akte!
Wer solche
Geschichten in die Welt setzt und auch noch erwartet, dass man sie glaubt, der
hält den Leser für strohdumm, der verachtet und beleidigt seinen Leser auf die
gröbste Denkbare weise.
Und dafür ein
Nobelpreis und ein Bundesverdienstkreuz?
Überforderte Politiker machen es möglich!
Bis zum heutigen Tag kann ich es nicht verstehen, dass
DIE ZEIT sich diesen Bären hat aufbinden lassen, dass sie diesen Mist der
Sonderklasse auch ungeprüft gedruckt hat, und nachher – als das Kind
schon in den Brunnen gefallen war – auch noch versuchte, diese Münchhausiade übelster Art
zu decken und zu rechtfertigen.
Alles Schnee von gestern?
Welche graue
Eminenz hat das Unter-den-Teppich-Kehren angeordnet, um Herta Müllers
Nobelpreiskandidatur nicht zu gefährden, die von dem ehemaligen Chefredakteur
der ZEIT Michael Nauman betrieben worden war?
Er selbst?
Oder ein treuer Diener seiner Herren in vorauseilendem
Gehorsam?
Leben wir
inzwischen in einer Bananenrepublik, deren Akteure über Einfluss einer
unkritischen Staatsschriftstellerin auch noch zum Nobelpreis verhelfen?
Weitere Reflexionen bieten sich, Überlegungen, die
Klarheit bringen, die das Verhältnis
einer hochgepriesenen, maßlos überschätzten Autorin zu ihrem Lesepublikum
erhellen sowie auf die Art verweisen, wie
Herta Müller Literatur fabriziert – an der Realität vorbei, im trivialen Lügen,
einfach weil sie nicht realistisch und logisch diskursiv schreiben kann oder
will.
Aus: Carl Gibson, „Die Zeit der Chamäleons“ -
Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Motto:
Zum Sinn der Philosophie heute
Philosophen sollen reden und schreiben,
Philosophen sollen Fragen aufwerfen und Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das – sprichwörtliche – Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg.
Das Schweigen der Denker nützt nur den Mächtigen.
"Symphonie der Freiheit", (2008)
Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.
Copyright: Carl Gibson
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel
Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Zum Sinn der Philosophie heute
Philosophen sollen reden und schreiben,
Philosophen sollen Fragen aufwerfen und Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das – sprichwörtliche – Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg.
Das Schweigen der Denker nützt nur den Mächtigen.
Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem Hauptwerk (in zwei Bänden),
in:
"Symphonie der Freiheit", (2008)
sowie in dem jüngst erschienenen
"Allein in der Revolte". Eine Jugend im Banat, (2013)
"Allein in der Revolte". Eine Jugend im Banat, (2013)
Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.
Copyright: Carl Gibson
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen